
Kaum ein Küchengerät hat in den letzten Jahren so viel Aufmerksamkeit bekommen wie der Airfryer (Heißluftfritteuse). Werbung, Social Media und Foodblogs feiern ihn als Wunderding: „Knusprig wie frittiert, aber ohne Fett! Gesünder, schneller, besser!“ – und viele schwören darauf. Wir bei RESIPIS wollten uns diesem Hype nicht blind anschließen. Deshalb haben wir den Airfryer selbst bei Freunden, Familie und Bekannten ausprobiert. Unser Fazit: Ja, er ist schnell. Aber ansonsten hat er uns nie wirklich überzeugt.
Und genau deshalb hat er bei uns auch Hausverbot. Nicht, weil wir Technik verteufeln, sondern weil wir überzeugt sind: Gesundes Kochen beginnt bei den Zutaten sowie der Zubereitungsart – nicht alleine beim Gerät. Um das Thema fair zu beleuchten, haben wir zusätzlich eine Umfrage auf Instagram gestartet. Über 200 Teilnehmer*innen haben ihre Meinung geteilt – mit spannenden Einblicken, die wir hier zusammen mit Fakten und unserer klaren Haltung vorstellen.
Übersicht
Unsere Erfahrung mit dem Airfryer
Wir konnten den Airfryer mehrfach testen – sei es bei Freunden oder in der Familie. Und ja: Tempo ist sein großer Vorteil.
- Pommes sind in wenigen Minuten fertig
 - Für kleine Portionen heizt er schneller auf als ein Backofen
 - Snacks sind fix auf dem Teller
 
Doch schon bei ab 4 Portionen zeigten sich Schwächen. Nicht alles wird gleichmäßig gar, oft dauert es sogar länger als gedacht. Und geschmacklich? Ein wirklicher Unterschied zum Backofen war für uns nicht erkennbar. Dazu kommt: Meist landen im Airfryer keine frischen Zutaten, sondern Fertigprodukte. Für uns bleibt daher der Eindruck: praktisch, ja – aber kein Gewinn für die gesunde Küche.
Fakten-Check: Was der Airfryer wirklich kann
Um fair zu bleiben, lohnt sich ein Blick auf die wissenschaftlichen Fakten:
- Keine Transfette (gilt nicht für Vorfrittiertes), da kein mehrfach erhitztes Öl verwendet wird. In herkömmlichen Fritteusen können diese entstehen, wenn Öl wiederholt genutzt wird.
 - Weniger Kalorien, wenn frische Kartoffeln oder Gemüse verarbeitet werden, da kaum zusätzliches Öl notwendig ist.
 - Energieeffizient bei kleinen Portionen, weil er schneller aufheizt als ein Backofen.
 
Allerdings wird oft ein entscheidender Punkt übersehen: Es ist fast egal, wie viel Öl in einer Fritteuse ist – wenn das Öl heiß genug ist (über 160 °C), bildet sich außen eine Kruste. Dadurch gelangt weniger Fett ins Lebensmittel als man erwartet. Die Menge an Öl im Gerät spielt also eine geringere Rolle, als viele denken. Genau deshalb bleiben vorfrittierte Snacks wie TK-Pommes oder Nuggets ungesund, egal ob sie in der Fritteuse, im Airfryer oder im Backofen zubereitet werden.
Was unsere Community sagt – die Umfrage

Um die Diskussion nicht nur aus unserer Sicht zu führen, haben wir eine Instagram-Umfrage gestartet. Über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben uns spannende Einblicke gegeben.
Was wird im Airfryer zubereitet?
Die Antworten waren eindeutig: Am häufigsten landen Pommes, Nuggets, Schnitzel, Aufbackbrötchen oder andere TK-Produkte im Gerät. Einige wenige nannten auch Gemüse oder Fisch.
- „Pommes, Nuggets, Schnitzel.“
 - „Brötchen aufbacken oder Potato Wedges, um Öl zu sparen.“
 - „Gemüse, frische Pommes, Fisch und kleine Gebäcke.“
 - „Chicken Nuggets und Fleischbällchen, frisches Gemüse“
 - „Aufläufe und zum Essen aufwärmen“
 
Wer nutzt den Airfryer?
Fast die Hälfte der Teilnehmenden lebt in einem 4-Personen-Haushalt. Überraschend, denn oft wird der Airfryer als Single-Gerät vermarktet.
Gesund oder nur praktisch?
58 % unserer Follower glauben, dass sie sich mit dem Airfryer gesünder ernähren. 
42 % sagen ehrlich: Er ist einfach nur praktisch.
Diese Ergebnisse zeigen: 
Das Image „gesund“ sitzt tief – auch wenn die tatsächliche Nutzung etwas anderes zeigt.
Wie man den Airfryer gesund nutzen kann
Der Airfryer ist kein Wundermittel, aber er kann sinnvoll eingesetzt werden – wenn man die richtigen Zutaten wählt. Statt auf TK-Pommes, Nuggets oder Fertigsnacks zu setzen, lohnt es sich, frische Lebensmittel zuzubereiten. Kartoffeln in Sticks geschnitten, kurz gewässert und dann mit etwas Öl besprüht, werden knusprig und deutlich kalorienärmer als klassische Fritteusen-Pommes.
Auch Gemüse eignet sich hervorragend: Zucchini, Paprika, Brokkoli oder Blumenkohl lassen sich in wenigen Minuten garen und behalten ihre Bissfestigkeit. Wer mag, kann sie vorher leicht mit Olivenöl und Gewürzen marinieren. Bei Fisch gelingen Lachsfilets, Kabeljau oder Garnelen besonders gut, wenn sie nur leicht geölt und mit Kräutern gewürzt werden. Durch die Heißluft bleibt das Fleisch saftig, während die Oberfläche aromatisch bräunt.
Auch mageres Fleisch wie Hähnchenbrust, Putenstreifen oder Schweinefilet kann man im Airfryer zubereiten. Wichtig ist, das Fleisch nicht zu dick aufzulegen, damit es gleichmäßig gart. So eingesetzt, kann der Airfryer durchaus eine Ergänzung in der Küche sein – vorausgesetzt, man nutzt ihn für frische Produkte und nicht für Fertigware!
Unsere Haltung bei RESIPIS
Wir sind überzeugt: Ein neues Gerät macht Essgewohnheiten nicht besser. Entscheidend sind die Zutaten und die Art, wie man kocht. Für Singles oder kleine Haushalte mag der Airfryer praktisch sein. Für uns aber gilt: Ein Backofen erfüllt denselben Zweck – vielseitiger, nachhaltiger und ohne zusätzlichen Platzbedarf. Der Airfryer spart Zeit und ist praktisch für kleine Portionen oder für jeden, der keinen Backofen besitzt. Aber er macht aus Fertigprodukten keine gesunden Mahlzeiten. Unsere Erfahrungen und die Rückmeldungen aus der Community zeigen: Das Image des Airfryers als „gesunde Lösung“ ist oft mehr Marketing als Realität.
Gesunde Küche braucht keine Hypes, sondern gute Zutaten, Wissen und Leidenschaft. Deshalb bleibt der Airfryer für uns überflüssig – und hat in unserer Küche Hausverbot.

Unser Backofen verfügt über eine Heißluft-Funktion. Kein Schnick-Schnack, sondern mittlerweile Standard bei einigen Herstellern, wie die Pizzafunktion, uvm.
Knusprige TK-Pommes ohne Airfryer – so geht’s

Viele nutzen den Airfryer für Pommes, weil sie damit knuspriger werden. Doch auch im Backofen funktioniert das problemlos – wenn man ein paar Tipps beachtet:
- Den Ofen auf Umluft vorheizen. Seit einigen Jahren gibt es auch Backöfen mit Heißluftfunktion!
 - Pommes in einer Schicht auf einem Blech oder Gitterrost verteilen, nicht stapeln.
 - Nach etwa 10 Minuten einmal wenden / durchschütteln.
 - Für extra Knusprigkeit: Mit Raps- oder Sonnenblumenöl besprühen. 
Hierfür empfehlen wir diesen Ölsprüher*. 
Mit diesen einfachen Schritten bekommt man auch im Backofen goldbraune Pommes, die dem Airfryer in nichts nachstehen.
Unsere Favoriten aus Erfahrung
- McCain 1-2-3 Frites Original – der klassische Allrounder.
 - McCain Country Style – dicker geschnitten, mit Schale, sehr knusprig.
 - REWE Beste Wahl Steakhouse Pommes – kräftig, groß und ofentauglich.
 
Doch was bedeuten perfekte Pommes für uns?
Frisch von Hand geschnitten, jede anders als die andere und im Olivenöl bei maximal 170 °C ausgebacken. Ganz typisch für den Süden Europas. Probiere es aus und du wirst begeistert sein.

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